Berühren und berührt werden

Ordnung ist mein Leben, doch derzeit beschäftigt mich das Thema: Was berührst du häufiger? Das Display deines Handys oder einen Menschen? 

Wir möchten mehr berührt werden. Also sollten wir mehr berühren. Denn was wollen wir in einer Welt die uns nicht berührt? - Oskar Holzberg, Psychologe

Nach 2 Jahren Pandemie ist dieses Gefühl/Bedürfnis Familie, Freunde, Menschen zu berühren stärker als je zuvor in unserem Leben. Denn der „Ersatz“ unser Smartphone, welches der durchschnittliche Smartphone-Nutzer rund 2600-mal-am-Tag (lt. einer US-Marktforschung) berührt, macht es uns zwar leicht, doch es trügt, dass es unser Bedürfnis nach Körperkontakt stillt.

Nie hatten wir also weniger Körperkontakt als heute. Dabei sind Berührungen unser Lebenselexier, so wichtig wie Wasser, Nahrung oder Schlaf.

 

 

Skin Hunger nennen Experten unsere Sehnsucht nach Körperkontakt mit anderen Menschen (fern von Erotik und Sex). Körperkontakt gehört zu uns wie die Luft zum Atem.

Genau deshalb ist der Wellnessmassagen-Markt aktuell so gefragt. Denn wenn wir von unseren Familien, Freunden, Nachbarn keine Berührung erhalten bzw. keine geben oder eine Pandemie uns daran hindert, dann sind wir bereit dafür zu zahlen. Doch eine Massage kann keine Berührung zwischen Freunden ersetzen. Denn eine Umarmung mit der besten Freundin, es zu spüren, hier ist jemand der mich unterstützt, der mir echte Wärme und Geborgenheit gibt… das kann uns keine bezahlte Wellnessmassage geben. 

 

Ich saß auf einem kleinem Piraten-Ausflugsschiff in der Adria.  Ein zweijähriges Mädchen kuschelte sich an ihre Mutter. Als die Mutter sie streichelte und in den Arm nahm, verschwand jegliche Unruhe und die Augen, die Gesichtszüge sowie der Körper entspannten sich sofort.

 

Ist Berührung und dass was sie bewirkt nicht zauberhaft, wie uns dieses Beispiel zeigt? 

 

Unsere Haut enthält Millionen von Berührungsrezeptoren.

Diese wiederum führt dazu, dass unsere Nervenbahnen Signale ans Gehirn senden und wenn dies ein liebevoller angenehmer Körperkontakt ist, produziert unser Gehirn Oxytocin. 

Dieses Glücks- und Bindungshormon baut Stresshormone ab, verlangsamt Herzschlag und Atemfrequenz und verringert den Blutdruck.

Also nehmt eure Lieben wieder in den Arm, gebt eurem Bedürfnis nach Berührung immer und immer wieder nach.

Denn der Mensch ist ein Gefühlsmensch, auch wenn Worte oftmals einfacher sind um Menschen zu berühren, doch erst mit der entsprechenden Berührung unseres Gegenübers, in dem ich die Hand halte oder den Rücken streichle, fühlen wir uns wirklich gelöst, beruhigt und gewärmt.

Ich erinnere mich voller Liebe daran, wie ich als Kind es immer genoss, dass meine Oma mich in den Arm nahm oder mir den Rücken streichelte, ohne dass es einen Anlass gab, sondern sie tat es einfach so.

 

Wie weise waren und sind doch unsere Großeltern.

 

Fangen wir wieder an mit kleinen Schritten, ob beim Bedanken die Hand auf’n Arm zu legen, oder uns fester zu umarmen. Wir machen andere und uns dadurch glücklicher, wenn wir den Mut haben, Berührungen zu geben bzw. zu zulassen.

Euer Ordnungscoach

Tanja

P.S.

Doch bitte nicht auf deine To-Do-Liste setzen, denn Berührung ist kein Punkt, den ich nach Erledigung abhake. Denn dann spürt der Empfänger, dass es nicht von Herzen kommt.

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